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Mitwirkung an der Einführung lebensrettender Behandlungen

Runder Tisch in Rom

Während einer Ärzte-Fortbildung in Chisinau (Moldau) vor einigen Jahren kamen die Ärzte auf das Thema Katheterisierung der Nabelschnur zu sprechen und es stellte sich heraus, dass in der Republik Moldau einem Neugeborenen in Notfällen noch immer Antibiotika, Flüssigkeit, Medizin usw. über die Nabelschnur verabreicht wurde – ein schneller und sicherer Zugang zum Blutkreislauf, jedoch risikoreich aufgrund der Nähe zur Leber. Entsprechende Studien zeigen, dass dies zu erhöhter Wahrscheinlichkeit des Auftretens portaler Hypertonie, Leberschrumpfung und anderer Komplikationen führt. Die Lebenserwartung für Kinder mit diesen Schwierigkeiten liegt oftmals bei unter 15 Jahren. Bis zu 80 Kinder pro Jahr wurden aufgrund von Leberkrankheiten und Magen-Darm-Blutungen in die Chisinauer Kinderklinik eingewiesen. Obwohl die Katheterisierung der Nabelschnur in Westeuropa keine Anwendung mehr findet, gab es seither in Osteuropa noch keine Abänderung dieser Behandlung von offizieller Seite.

 

Standardisierte Behandlungen ändern sich jedoch nicht über Nacht oder durch einige Unterhaltungen, sondern bedürfen einer formellen Änderungsprozedur und Gesetzesänderungen auf der höchsten Ebene des Gesundheitsministeriums. 

 

Wir entschlossen uns, der Möglichkeit, diese standardisierte Behandlung abzuändern, nachzugehen und arrangierten einen Runden Tisch im Frühjahr 2014 in Rom mit Prof. Dr. Jean de Ville de Goyet, einem der führenden Hämatologen Europas, den Leitern der Chisinauer Kinderklinik und dem leitenden Repräsentanten des moldawischen Gesundheitsministeriums. Dabei wurde über Vor- und Nachteile der Katheterisierung der Nabelschnur im Vergleich zu intravenöser Infusion in das Gefäßsystem über Arm, Bein, Kopf, die Drosselvene usw. diskutiert.

Dr. Lidia Oleinic, Prof. Eva Gudumac, Mark Biech, Lorenzo Borghese, Prof. De Ville De Goyet, Prof. Gheorghe Hincu, Cornelia Iacob, Prof. Jana Bernic, Prof. Natalia Cojesneanu

Auch nach dem Runden Tisch führten wir den Austausch weiter, wodurch sich dem moldawischen Ärzte-Team die Möglichkeit eröffnete, eine komplexe Studie durchzuführen und nach deren Rückkehr nach Moldau entsprechend zu intervenieren. 

 

Gemeinsam mit dem moldawischen Gesundheitsministerium entwarf das Ärzte-Team eine Strategie, um diese Gefahr für moldawische Kinder zu eliminieren.

Wir freuen uns enorm, mitteilen zu können, dass diese Behandlung nun nicht mehr durchgeführt wird! Das „Update“ dieser veralteten Standard-Behandlung in Chisinau und der ganzen Republik Moldau wird unzählige Leben retten!

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